„Mit dem Ausdruck „Lügenpresse“ werden Medien pauschal diffamiert“, so Janich weiterhin. „Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit.“
Beeindruckend ist dabei die Masse an Worthülsen, welche die Sprachschützerin in einem so kurzen Text unterzubringen vermag. Man fühlt sich an so manche Politiker erinnert, oder an die „Unwort des Jahres 2014“.
Insbesondere die Bezeichnung „unabhängige Medien“ für die Mainstreampresse mag sensiblen Gemütern unangenehm aufstoßen. Die Mehrheit gehört schließlich zu wenigen großen Pressekonzernen oder ist in Parteibesitz, mit den Medienbeteiligungen der SPD beschäftigte sich sogar schon das Bundesverfassungsgericht.
Der Journalist und Publizist Paul Sethe schrieb bereits 1965 in einem berühmt gewordenen Leserbrief im Spiegel: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Weiterhin hieß es „Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“ Das war vor 50 Jahren.
Quellen:
http://www.linglit.tu-darmstadt.de/index.php?id=janich
http://de.wikipedia.org/wiki/Unwort
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/-pauschale-diffamierung---luegenpresse--ist-das--unwort-des-jahres-2014-,10809150,29553678.html