Während der Verhandlungen mit den Palästinensern im Jahr 2013 hatten Israels Behörden bereits den Bau weiterer Siedlungen angekündigt und auch durchgeführt. Dafür wurden Grundstücke beschlagnahmt sowie Wohneinheiten und landwirtschaftliche Flächen zerstört, arabische Familien endeten ohne Obdach. Nachdem dazu die Einwohner des Gazastreifens mit lediglich acht Stunden Elektrizität pro Tag auskommen mußten, wurden die Verhandlungen von palästinensischer Seite schließlich unter Protesten abgebrochen. Nicht viel später äußerte sich Netanjahu vor einem Treffen von Likud-Anhängern: „Ich wurde in Washington bedroht: 'nicht einen Ziegel‘ [weiteren Siedlungsbaus] ... nach fünf Jahren, haben wir etwas mehr als einen Ziegel gebaut.“ Israel hatte Ostjerusalem im Sechs-Tage-Krieg von 1967 erobert und in einem weltweit nicht anerkannten Schritt schließlich annektiert.
Die als linksliberal geltende Haaretz, Israels bedeutendste Tageszeitung, rief zur Abwahl des extremistischen Premiers auf und stellte fest: „Während Netanjahus Amtszeit wurde ‚Frieden‘ zu einem leeren Wort und die Zukunft des Staates wurde für die Fortsetzung des Siedlungsbaus geopfert.“ Netanjahu habe absolute Impotenz bewiesen und Israel sei in nahezu jeder möglichen Hinsicht niedergegangen.
Quelle:
http://www.haaretz.com/opinion/1.647291
http://www.imemc.org/article/70913