Die Umbenennung ist letztlich nur die Konsequenz aus der Richtung, welche die Partei unter ihrem Vorsitzenden Doğu Perinçek immer deutlicher genommen hatte; weg vom orthodoxen Marxismus zu einer Art „Linksnationalismus“. Die bestehende NATO-Mitgliedschaft sowie ein eventueller EU-Beitritt der Türkei wird strikt abgelehnt, stattdessen orientiert man sich an Rußland, wofür es eine enge Kooperation mit der Eurasischen Bewegung des radikalen russischen Geopolitikers und Philosophen Alexander Dugin gibt. Bei der kurdischen Frage verbindet sich die Forderung nach gleichberechtigter Einbindung der Kurden innerhalb des bestehenden Staates mit der Ablehnung separatistischer Bestrebungen. Zur Bekämpfung des islamistischen Terrorismus will die Partei sich u.a. mit dem Syrien Bashar al-Assads zusammentun.
An den jüngeren Wahlergebnissen gemessen sind die türkischen Linksnationalisten als Splitterpartei zu betrachten, in der Diskussion und Ausrichtung der Opposition gegen die Politik des der Muslimbruderschaft nahestehenden Präsidenten Recip Erdogan spielen sie jedoch durchaus eine Rolle. Nicht zuletzt die Tatsache, daß Doğu Perinçek zu den Verurteilten im Zusammenhang mit der angeblichen Untergrund-Terrororganisation Ergenekon gehörte, ist Hinweis auf eine durchaus vorhandene Bedeutung. Die Behauptung einer gegen sich und den türkischen Staat gerichteten Verschwörung hatte Erdogan genutzt, um eine Anzahl von Gegnern in Militär, Medien und Politik außer Gefecht zu setzen. Perinçek war im März 2008 verhaftet und im August 2013 als angeblicher „Führer einer terroristischen Organisation“ zu erschwerter lebenslanger Haft und zusätzlich 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden, mußte allerdings im März 2014 wieder entlassen werden.
Quellen:
http://vatanpartisi.org.tr/english
http://vatanpartisi.org.tr/genel-merkez/haberler/vatan-partisi-nde-birlestik-12665
http://vatanpartisi.org.tr/english/haberler/brief-history-of-the-workers-party-turkey-10962
http://www.hurriyet.com.tr/gundem/28207635.asp